Antike griechische Stadtstaaten

Athen

Athen liegt auf der Halbinsel Attika. Sie ist die Hauptstadt Griechenlands und bildet zusammen mit den umliegenden Städten (z. B. dem Hafen von Piräus) einen Ballungsraum mit mehr als 4 Millionen Einwohnern.

Der Ursprung Athens wird auf das 3. Jahrtausend v. Chr. geschätzt. Um 1400 v. Chr. wurde hier eine königliche Burg (auf der Akropolis) errichtet.

Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus der Zeit um 800 v. Chr. Damals wurde der Staat vom Adel geführt, aber das einfache Volk erhielt nach und nach mehr Rechte und Freiheiten mit der Möglichkeit der Mitbestimmung. Eine interessante Figur in der Geschichte Athens war Draco, der im Jahr 621 v. Chr. eine Sammlung von Gesetzen verfasste, die sehr streng waren und allmählich als "drakonisch" bekannt wurden. Auf Getreidediebstahl zum Beispiel stand die Todesstrafe. Die Beteiligung der Bürger an der Justiz wurde 593 v. Chr. mit der Einführung der Verfassung von Solon eingeführt. Die Bevölkerung wurde entsprechend der Größe ihres Besitzes in vier Klassen eingeteilt, die alle an den Wahlen teilnehmen konnten. Nur Mitglieder der ersten beiden Klassen konnten in ein Amt gewählt werden. Die Obrigkeit wurde durch einen Rat mit 500 Mitgliedern ergänzt, zu denen beispielsweise auch schon Handwerker gehörten.

Im Jahr 547 v. Chr. wurde die Regierung des Individuums (tyranis) unter der Leitung von Peisistratos eingeführt. Während seiner Herrschaft erlebte Athen ein großes Wachstum. Unter anderem begann er mit dem Bau eines Tempels auf der Akropolis, der der Schutzgöttin Athene gewidmet war. Später wurde dieser Tempel von Perikles wieder aufgebaut, und es entstand das Panthenon.

Unter Perikles erreichte Athen wiederum den Höhepunkt der Demokratie. In dieser Zeit lebten hier auch bedeutende Persönlichkeiten wie Sokrates, Sophokles, Aischylos und Euripides. Im Jahr 429 v. Chr. (nach dem Tod von Perikles) brach der Peloponnesische Krieg zwischen Sparta und Athen aus, aus dem Sparta als Sieger hervorging. In den folgenden Jahren ist Athen weiterhin eine wichtige Stadt, allerdings nicht mehr im Bereich der Politik.

Als die Römer im Jahr 146 v. Chr. Griechenland eroberten, blieb Athen verschont. Stattdessen trugen sie zur Entwicklung von Athen bei, und die Stadt begann wieder zu wachsen. Im Jahr 395 wurden Athen und ganz Griechenland Teil des Oströmischen Reiches (Byzantinisches Reich). Die antike Geschichte Athens endet irgendwann im 6. Jahrhundert nach Christus.