Griechische Götter - Schöpfer

Chaos

In der griechischen Mythologie ist das Chaos der Anfang von allem in der Welt.

In Hesiods Gedicht Theogonia ("Über den Ursprung der Götter" oder auch "Die Geburt der Götter") wird der Ursprung des Chaos wie folgt beschrieben: "Siehe, vor allem zuerst ward Chaos; aber nach diesem Ward die gebreitete Erd', ein daurender Siz den gesamten Ewigen, welche bewohnen die Höhn des beschneiten Olympos, Tartaros' Graun auch im Schooße des weitumwanderten Erdreichs, Eros zugleich, der, geschmückt vor den Ewigen allen mit Schönheit, Sanft auflösend, den Menschen gesamt und den ewigen Göttern Bändiget tief im Busen den Geist und bedachtsamen Rathschluß. Erebos ward aus dem Chaos, es ward die dunkele Nacht auch. Dann aus der Nacht ward Äther und Hemera, Göttin des Lichtes, Welche sie beide gebar von des Erebos trauter Empfängnis. Aber die Erde zuerst erzeugete, ähnlich ihr selber, Ihn den sternichten Himmel, daß ganz er umher sie bedeckte, Stets unerschütterte Veste zu sein den seligen Göttern. Auch die hohen Gebirge, der Göttinnen liebliche Wohnung, Zeugete sie, wo Nymfen durch waldige Krümmen umhergehn."

Zuerst war also das Chaos (der Abgrund, der unstrukturierte Abgrund, der Gegenpol und Vorläufer des Kosmos). Dann wurde die Erde (Gaia) geboren und in ihr der Abgrund der Unterwelt (Tartarus), und dann die Liebe (Eros). Als nächstes werden aus dem Chaos die Dunkelheit (Erebos) und die Nacht (Nyx) geboren. Dann werden aus der Erde (Gaia) der Himmel (Uranos) und das Meer (Pontos) geboren. Nacht (Nyx) und Dunkelheit (Erebos) gebären Licht (Aithér) und Tag (Hémerá).

Auf diese Weise entsteht aus dem Chaos allmählich die menschliche Welt und ihre zeitliche (Tag und Nacht) und räumliche (Erde und Himmel) Struktur.