Griechische Philosophen
Philo von Alexandrien war ein jüdisch-griechischer Philosoph und Theologe, der um 20 v. Chr. in Alexandrien geboren wurde und 40 n. Chr. starb. Er war der wichtigste Vertreter der jüdisch-hellenistischen Philosophie.
Philo von Alexandria wurde in eine wohlhabende Familie in Alexandria hineingeboren und erhielt schon in jungen Jahren eine gute Ausbildung. Er studierte zum Beispiel die Schriften von Platon. Er war ein angesehener Mann, der zu Banketten und Theatern eingeladen wurde. In seinem hohen Alter war er Mitglied einer Botschaft der Juden von Alexandria an Kaiser Caligula, in der die Aufhebung des Erlasses über die Statuen des Kaisers in den Synagogen gefordert wurde.
Philo versuchte, den jüdischen Glauben und die Ethik mit der griechischen Philosophie zu verbinden. Dazu bediente er sich der allegorischen Auslegung der Bibel. Seine Ansichten spielten eine wichtige Rolle in der christlichen Christologie. Sein Werk wurde von vielen Autoren zitiert, und vor allem seine Lehre von den göttlichen Mächten und dem Logos führte zur Lehre von der Dreifaltigkeit.
Das rabbinische Judentum (Mainstream-Judentum) hingegen lehnte seine Ideen als zu große Abweichung von der Tradition ab. Moses zum Beispiel gilt nicht nur als der größte Prophet, sondern auch als der größte Philosoph.
Philos Grundgedanke war, dass die griechischen Denker die Thora kannten, und so wurde die griechische Philosophie zu einer jüdischen Angelegenheit. Er betrachtete das Judentum sogar als ein philosophisches System. Philos Werk war nicht bis ins kleinste Detail ausgefeilt, weil er zu viele philosophische Strömungen miteinander verband, was zu Unklarheiten und Widersprüchen führte.
Erst im 19. Jahrhundert erwachte mit dem Aufkommen des liberalen Judentums, das den jüdischen Glauben mit der Offenheit gegenüber seiner Umgebung verbinden wollte, das Interesse an seinem Werk wieder.