Sappho

Sappho lebte die meiste Zeit ihres Lebens auf ihrer Heimatinsel. Sie stammte aus einer aristokratischen Familie und heiratete einen wohlhabenden Kaufmann, mit dem sie eine Tochter, Kleis, hatte. Auf der Insel leitete sie einen Mädchenclub, in dem die Liebesgöttin Aphrodite und die neun Musen durch Musik verehrt wurden. Sappho war bekannt dafür, dass sie eine aufrichtige und zärtliche Zuneigung für die Mitglieder dieser Gesellschaft empfand. Seitdem wird der Name ihres Geburtsortes (Lesbos) immer noch als Bezeichnung für weibliche Homosexualität verwendet. Obwohl Sappho wahrscheinlich sowohl Frauen als auch Männer liebte, wie ihre Ehe und ihre Tochter beweisen. Erst die Machtkämpfe des Jahres 604 v. Chr. zwangen sie, ihre Heimatinsel zu verlassen und nach Sizilien zu gehen. Von dort kehrte sie bis kurz vor ihrem Tod nach Hause zurück.

Sappho war eine Vertreterin der so genannten Solo-Lyrik. Es sind jedoch nur Fragmente ihres Werks erhalten geblieben, vor allem Liebes- und Hochzeitslieder. Ihr Einfluss auf andere griechische Liebeslyrik war ziemlich groß. Sie verfasste ihre Werke in einem äolischen Dialekt des Griechischen.

Über Sapphos Leben werden viele Legenden erzählt, von denen die meisten nicht wahr sind. Zum Beispiel sollte sie aus unglücklicher Liebe zu dem schönen Phaon von einer lefkadischen Klippe ins Meer springen. Obwohl viele Touristen diesen Ort besuchen, ist der Wahrheitsgehalt dieser Handlung zweifelhaft.