Insel längst vergessener Zivilisationen, Ort der Götter und Helden, Geburtsort berühmter Dichter, Musizierer und anderer Künstler sowie auch beherzter Politiker. Das alles ist Kreta, die größte und bevölkerungsreichste griechische Insel, derer Einwohner richtig stolz sind sowohl auf ihr Geburtsort wie auch darauf, sich Kreter nennen zu können.
Kreta ist die größte, gebirgigste und südlichst gelegene Insel Griechenlands und gleichzeitig auch der ganzen Ägäis, wodurch hier das typisch feuchtwarme Mittelmeerklima herrscht. Sie liegt nur etwa 126 km von einer anderen sehr beliebten Insel Santorini und ihre Küsten werden von vier Meeren gewaschen, nähmlich vom Lybischen, Kretischen, Myrtoischen und Karpatischen.
Aus geographischer Sicht ist Kreta eine Insel der Kontraste - man findet hier sowohl majestätische Gebirge als auch zahlreiche Tiefländer, Halbwüsten, Seen und Wasserfälle. Auf der Insel gibt es Orte mit einem einfachen Zugang zum ruhigen und stillen Meer, aber genauso auch Plätze, wo wilde Wellen auf Felsenküsten prallen.
Kreta hat eine längliche Form mit einer Gesamtlänge von etwa 250 km und durchschnittlichen Breite von ungefähr 60 km, wobei der engste Teil der Insel ( im Ierapetra Bereich) nur 12 km breit ist.
Kreta wird als sehr gebirgige Insel beschrieben und es ist wahr, dass es hauptsächlich die Berge und Gebirge sind, die ihre Morphologie gestalten. Das größte Gebirge sind die 2453 m hohen Weißen Berge (Lefka Ori), Kretas höchster Berg heißt Psiloritis, befindet sich im Ida Gebirge und hat eine Höhe von 2456 Metern. Des Weiteren ist auch das Dikti Gebirge, mit dem höchsten Punkt mit einer Höhe von 2148 Metern, zu erwähnen. Um eine bessere Vorstellung zu haben, wie sehr Kreta gegliedert ist, könnte man noch beifügen, dass es alleine im Lefka Ori Gebirge über 50 Berge gibt, die höher als 2 000 Meter sind.
Kreta bietet aber viel mehr an, als nur Berge und Gebirge. Sehr bekannt sind auch die Hochebenenen, vor allem Lassithi, Nida oder Omalos, welche die größten davon sind und auf der Insel gibt es auch jede Menge Schluchten und Pässe. Besuchen kann man die längste und bekannteste Schlucht Samaria, die Schlucht Zakros, die auch "Tal der Toten" genannt wird, beeindruckende Höhlen Imbros, Agia Irina und viele andere Höhlen. Einen Besuch wert ist auch die größte Höhle Griechenlands Gourgouthakas oder z.B. die Zeus-Höhlen, die mit den Sagen der griechischen Mythologie verbunden sind.
Durch die Ansammlung von strömendem Bodenwasser aus dem Lefka Ori Gebirge entstand das große Süßwassersee Kournas, umgeben von hohen Bergen und Olivenbäumen. Die wunderschöne südlichste Wasserfläche Europas ist zugänglich für Touristen, die ihre Zeit auf kleinen Stränden verbringen können oder aus einem kleinen Kaffeehaus einen perfekten Blick auf den See genießen.
Rund herum Kreta ragen auch viele kleinere Inseln und Inselchen aus dem Meer hervor, wobei zu den bekanntesten und touristisch meist besuchten davon gehören z.B. die Inseln Dia, Gavdos, Chrissi oder Gramvousa.
Aus geographischer Sicht ist typisch der Gebirgsgürtel, der sich fast durch die ganze Insel von Westen nach Osten zieht und sie in zwei Klimazonen teilt, Mittelmeerische und Afrikanische. Allgemein kann man das kretische Klima als gemäßigt definieren. Die Sommertemperaturen bewegen sich normalerweise zwischen 20°C-30°C, können aber auch bis auf 40°C und höher steigen. Auch die Luftfeuchtigkeit ist höher als die an welche die Leute in Mitteleuropa gewöhnt sind. An der Südküste der Insel und vor allem dann im Gebiet der Messara-Ebene herrscht das afrikanische Klima mit mehr Sonnenstrahl und höheren Temperaturen. Der Winter ist mild, mit Schnee und niedrigen Temperaturen nur in den Gebirgen.
Während der Sommermonate tretet hier oft das Naturphänomen Meltemi auf, und zwar ein starker trockener Nordwind der im Sommer in Richtung Kreta weht. Obwohl man nicht vorhersagen kann, wann und mit welcher Intensität der Wind erscheint, sind diese Winde eher auf der Nordküste der Insel zu spüren und haben meistens keinen störenden Charakter.
Trotz der Trockenheit ist Kretas Natur wunderschön und sehr vielfältig. Ganz typisch für die Insel sind die Olivenbäume, von denen es hier einige Millionen gibt und wo manche ihren Ursprung sogar noch in der Antike haben. Die Oliven aus Kreta sind bekannt für ihre gute Qualität, was auch der weltweite Export des kretischen Olivenöl beweist. Außer Olivenhaine kann man auf der Insel auch viele Weingärten, Obstbäume und Felder mit Gemüse sehen. Falls Sie in die Vorgebirgen gehen, werden Sie möglicherweise von den Düften verschiedener Blumen und Kräuter erstaunt.
Aus der Tierwelt müssen wir in erster Reihe die Kretische Wildziege, die auch as Kri-Kri bekannt ist, erwähnen. Die Kri-Kri Ziege ist eine endemische Tierart, das bedeutet, dass man sie niergendwo sonst auf der Welt finden kann. Allerdings auch auf Kreta wird sie langsam bedroht und ihre Verbreitung ist nur noch auf ein paar Regionen begrenzt. Sie leben hauptsächlich im Nationalpark Samaria, auf der Thodorou Inselchen oder auf der Insel Dia. Neben den Ziegen leben auch Schafe und Esel auf der Insel und würden Sie mal näher schauen, dann können Sie auch jede Menge von Insekten sehen.
Die Insel Kreta ist administrativ in 4 Präfekturen gegliedert (oder auch Provinzen oder regionale Einheiten), sie heißen Chania, Rethymno, Heraklion a Lasithi.
Die Hauptstadt von Kreta ist Heraklion, die größte Stadt und gleichzeitig das Wirtschaftszentrum der Insel. Die meistbesuchte Stadt Kretas hat viele wunderschöne Sehenswürdigkeiten, welchen vor allem die massive Hafenfestung Rocca al Mare und das historische Zentrum mit kleinem Marktplatz Plateia Venizelou dominiert. Heraklion ist auch Kretas wichtigste Hafenstadt und auch der internationale Flughafen, genannt nach dem berühmtesten kretischen Schriftsteller Nikose Kazantzakise, befindet sich hier.
Die gleichnamige Präfektur Heraklion bildet den mittelöstlichen Teil der Insel und ist der meistbesuchte Region auf Kreta, wobei der Großteil kretischer Resorts an der Nordküste liegt (das gilt fü die ganze Insel). In der Heraklion Provinz liegt der bekannteste und lebhafteste Resort, der aus den drei Ferienorten Chersonissos, Stalida und Malia besteht und einige kleinere aber auch sehr beliebte Urlaubsorte am Meer wie z.B. Kokkini Hani, Kato Gouves, Analipsi oder Anissaras.
Das Gebiet ist reich an verschiedene Touristenattraktionen und Merkwürdigkeiten. Während man nicht weit entfernt von der Heraklion Stadt viel Spaß im Aquapark Water City erleben kann, in der Nähe von dem Ferienort Chersonissos wurde ein weiterer Wasserpark Acqua Plus erbaut. Zwischen den Resorts Kokkini Hani und Gournes befindet sich ein großer Unterhaltungs-und Bildungspark, zu welchem auch das beliebte Meeresaquarium Cretaquarium oder der Dinosaurier Park dazugehört.
Die Heraklion Präfektur ist auch ein Ort mit bedeutenden historischen Sehenswürdigkeiten, zu welchen vor allem die Ruinen des Minoischen Palasts Knossos an der Nordküste, in der Nähe zu der Hauptstadt oder drei kleinere archäologische Fundstätten Agia Triada, Phaistos und Gortys im Süden, in der sog. Messara-Ebene gehören.
Die regionale Einheit Rethymno bildet den mittelwestlichen Teil der Insel und gehört ebenso zu touristischen und lebhaften Gebieten. Man kann hier gleich mehrere malerische Städte mit gut erhaltenen historischen Sehenswürdigkeiten, was vor allem die Liebhaber von Geschichte und Architektur schätzen werden. Zum Beispiel die Stadt Rethymno, die sich weiterhin ihr historisches Aussehen mit Gebäuden sogar noch aus dem 16. Jahrhundert, Gewölben und Fontänen bewahrt.
In der weitläufigen Bucht von Rethymno befinden sich außer der Stadt selbst auch weitere kleinere Urlaubsorte wie Adelianos Kampos, Sfakaki oder Skaleta. Die Rethymno Provinz ist ideal um den südlichen Teil von Kreta, wo hauptsächlich die Resorts Agia Galini, Plakias oder Damnoni populär wurden, zu besuchen.
Das Inland der Präfektur ist sehr gebirgig und es erhebt sich hier auch der höchste Berg der Insel Psiloritis (2 456 m n. m.), der mit anderen Bergen das Ida Gebirge bildet. Das interessante an den hiesigen Bergen ist, dass sich zahlreiche Höhlen in ihnen befinden wohin verschiedene Ausflüge für die Touristen veranstaltet werden. Sehr beliebt sind die Tropfsteinhöhlen und die Höhle Ideon Andron, wo, nach einer Legende aus der Griechischen Mythologie, der höchste griechische Gott Zeus seine Kindheit verbrachte und Erwachsen wurde.
Am westlichsten liegt die Präfektur Chania. Die Stadt Chania ist die zweitgrößte Stadt auf der Insel (bis 1972 war sie sogar die Hauptstadt von Kreta) und ist vor allem für ihren wunderschönen Hafen und historisches Stadtzentrum berühmt.
Der Tourismus konzentriert sich auf die weitgehende Bucht von Chania an der Nordküste der Insel. Es befinden sich hier lebhafte Resorts wie z.B. Platanias, Agia Marina oder Stalos und auch weniger kommerzielle aber genauso attraktive Urlaubsorte Kissamos oder Tavronitis.
Durch die Provinz ziehen sich die sog. Weiße Berge (Lefka Ori), Kretas längstes Gebirge und es erstreckt sich hier auch die Samaria Schlucht, eine der längsten und tiefsten Schluchten der Welt, die häufig von den Touristen besucht wird.
Der übrigbleibende östliche Teil der Insel bildet die Präfektur Lassithi, die wärmste und trockenste Region auf Kreta. Das Zentrum der Provinz ist die Stadt Agios Nikolaos, gebaut in der Nähe von der Mirabello Bucht, Kretas größter Bucht und zusammen mit den umgebenden Urlaubsorten wie Elounda oder Amoudara ist die Stadt ein regelmäßiges Ziel von touristischen Ausflügen.
Die Touristen besuchen gerne auch den Süden von Lassithi, vor allem den großen Ferienort Ierapetra und die Meeresresorts wie z.B. Koutsounari, Agia Fotia oder Makrigialos, die Ierapetra umgeben. Nicht weit entfernt von den Resorts liegt im Meer ein kleines Inselchen Chrissi, das für seine weißen Sandstrände und azurblaues klares Meer verrufen ist.
In der Nähe von der Lassithi-Hochebene liegt die Höhle Dikteon Andron versteckt. Sie ist deswegen berühmt, weil hier angeblich der höchste griechische Gott Zeus geboren wurde, woher er kurz danach, wegen seiner Sicherheit, in die oben erwähnte Höhe Ideon Andron umgesiedelt wurde.
Mehr Informationen von den einzelnen Resorts, kretischen Städten und Dörfern finden Sie in der Sektion Kreta - Resorts.
Die längliche Form von Kreta deutet an, dass der Großteil ihrer Strände an der Nord-bzw.Südküste der Insel liegt. Während die nördliche Küste meistens langsam ins Meer absenkt und schöne und weite Strände anbietet, die südliche Küste ist oft felsiger und hat einen steileren Zugang zum Meer. Auf die andere Seite aber ist die Meeres-und Lufttemperatur an der Südküste generell höher, aufgrund der nahen Entfernung zum afrikanischen Kontinent.
Zu den meistberühmten Strände auf Kreta und zwar ihrer Provinz Chania gehören eindeutig die wunderschöne Lagune von Balos mit feinem weiß rosa verfärbten Sand und seichtem Wasser, malerischer Strand Elafonissi, dessen Sand sogar noch rosiger ist als der von Balos und welcher dank seinem unikaten Ökosystem in das Naturschutzprogramm Natura 2000 aufgenommen wurde, oder der Strand Falassarna, der auch durch seine Sauberkeit auffalend ist und eine wunderschöne Umgebung anbietet.
Die Besucher von Rethymno Präfektur mögen wieder den Palmenstrand Preveli, welcher sich bei einer kleinen Flussmündung, umgeben von Dattelpalmen, erstreckt. Falls Sie ihre Zeit in der östlichen Lassithi Region verbringen, lassen Sie nicht den ebenfalls bekannten Palmenstrand von Vai aus, eines der Symbole von Kreta das auch einen Besuch wert ist.
Dennoch, egal in welchem Teil der Insel Sie ihren Urlaub verbringen wollen, Sie werden sicher idyllische Strände und Orte zum baden finden. Zum Beispiel in der nördlichen Provinz Heraklion erstreckt sich ein langer Küstenstreifen, wo ein Strand neben dem anderen liegt. Beliebt sind vor allem die Strände der Resorts Kato Gouves, Analipsi und Anissaras.
Man sagt, das Meer das die Küsten von Kreta wäscht sei so blau und klar, dass man sogar einige Meter tief sehen kann. Es ist deshalb keine Überraschung, dass viele Küsten auf Kreta regelmäßig für ihre Sauberkeit mit der sog. Blauen Flagge der EU bewertet werden. Mehr Informationen über bekannte und weniger bekannte Strände finden Sie in der Sektion Kreta - Strände.
Kreta gehört zu den am längsten besiedelten Orten der Welt. Die ersten Leute lebten hier bereits in der Altsteinzeit (Paläolithikum) wobei die ältesten entdeckten Siedlungen datieren die Archäologen zurück in die Jungsteinzeit (Neolithikum), ca. in das 6. Jahrtausend vor Chr.
Historisch bedeutendere Zeit kam aber etwas später in der Bronzezeit, ungefähr um 3 000 v. Chr., als sich auf Kreta die Minoische Kultur entwickelte, welche als die erste europäische fortgeschrittene Zivilisation betrachtet wird. Die Minoer hinterließen große Gebäudekomplexe, Werkzeuge, wunderschöne Kunstwerke, neue Schrift (sog. Linearschrift A) und einen umfangreichen Handelsnetz. Gerade zu dieser Zeit wuchsen die großartigen königlichen Paläste wobei zu den bekanntesten davon gehören Knossos, Phaistos, Malia und Kato Zakros.
Die Ruinen dieser uralten Paläste waren Generationen lang in der Erde versteckt und dank der Arbeit der Archäologen kann man sie heute besuchen und bewundern. Der größte und wichtigste von den Palästen war Knossos, der höchstwahrscheinlich auch als das politische und administrative Zentrum der ganzen minoischen Zivilisation diente. Die archäologische Fundstätte von Knossos befindet sich in der Nähe von der Hauptstadt Heraklion und der Palast Knossos wurde zu einem der Symbole der Insel Kreta.
Kretas zweitgrößter und gleichzeitig ältester Palast von Phaistos (Festos) befindet sich im Süden der Insel, in unmittelbarer Nähe von der königlichen Villa Agia Triada und zu seinen berühmtesten Artefakten gehört der sog. Diskos von Phaistos. Die Überreste des dritten größten Palasts Malia zusammen mit einigen gut erhaltenen Gräbern wurden östlich von Heraklion entdeckt. Der vierte erwähnte Palast Kato Zakros stand bei der Ostküste und die bisherigen archäologischen Arbeiten entdecken einen guten Zustand seiner Ruinen.
Falls Sie sich für die Geschichte von Kreta und der europäischen Zivilisation interessieren, dann besuchen Sie das Archäologische Museum von Heraklion, wo verschiedene Artefakte von Kretas wichtigsten Fundorten ausgestellt werden und wo man vor allem die große Ausstellung, die das Leben der Minoer auf Kreta mappiert, sehen kann.
An den Palast von Knossos bindet sich auch ein Teil der Griechischen Mythologie. Nach der ließ der König Minos unter dem Palast ein geheimes Wegenetz mit nur einem richtigen Ausgang bekannt als „Labyrinth“erbauen, wo er seinen Stiefsohn Minotauros versperren wollte, ein schreckliches Monster mit menschlichem Körper und Stierkopf. Minotauros war der Sohn von der Ehefrau des Königs Minos, Königin Pasiphae, die sich in einen weißen Stier verliebte und mit ihm schwanger wurde. Das Labyrinth wurde von dem genialen Handwerker Dädalus entworfen und erbaut, was ihn aber fast sein Leben kostete, weil er das Geheimnis des Königs wusste. Deshalb entschied er sich zusammen mit seinem Sohn Ikarus von der Insel Kreta zu fliehen. Er baute für beide zwei Paar Flügel aus Federn und Wachs und warnte seinen Sohn nicht zu hoch zu fliegen, weil die Sonne sonst das Wachs, das die Federn fixierte, schmelzen würde. Ikarus aber ignorierte die Warnung seines Vaters, flug zu hoch und seine Flügel zerfielen. Er fiel ins Meer und ertrank.
Kreta is auch nah mit dem stärksten und höchsten griechischen Gott Zeus verbunden. Eine alte Legende sagt, dass Rhea, eine von den Titanen, auf der Insel ihren Sohn Zeus gebar. Sie musste die Geburt geheim halten, weil ihr Ehemann und gleichzeitig auch Bruder Kronos, der höchste von den Titanen, seine Kinder gleich nach der Geburt aß um die Prophezeiung zu verhindern, nach der ihn sein Sohn vom Thron herabsetzen sollte. Rhea versteckte ihren Sohn Zeus in der Höhle Dikteon Andron, woher er in die Höhle Ideon Andron umgesiedelt wurde. Hier wuchs er auf und so wie die Prophezeiung voraussagte, besiegte er seinen Vater Kronos und wurde der stärkste griechische Gott.
Im 15. Jahrhundert v. Chr. wurde die Minoische Zivilisation durch die Mykenische Kultur ersetzt, welche von dem griechischen Festland kam. Die Mykener setzten die ehemaligen Geschäftsbeziehungen der Minoer fort, hatten ihre eigene Schrift (sog. Linearschrift B) und konzentrierten sich mehr auf die Sicherheit und Verteidigung. (Die Paläste wurde kleiner, dafür aber gut befestigt gebaut).
Vom 6. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. fingen die antiken Stadtstaaten an sich zu entwickeln, was immer mehr Konflikte zwischen denen zur Folge hatte und brachte Kreta für lange Zeit unter die Herrschaft von fremden Mächten.
Römische and Byzantinische Zeit
Kreta war immer ein sehr interessanter und strategischer Ort, da es eine Kreuzung zwischen Europa, Asien und Afrika ist, wodurch ihre Geschichte sehr wesentlich beeinflusst wurde. Im Jahre 67 v. Chr. wurde die Insel ein Teil des Römischen Reiches, seit 27 v. Chr. mit Gortys als Hauptstadt und blieb sein Teil bis zum Zerfall des Weströmischen Reiches im Jahre 476. Vom 5. Jahrhundert bis zum Jahre 1205, mit Ausnahme einer kurzen arabischen Domination, Kreta gehörte zum Oströmischen Reich oder auch Byzantinischen Reich, was die Insel und ihre Ökonomie stabilisierte. Muslime herrschten auf Kreta zwischen den Jahren 824 und 960. In 824 gründeten sie das Emirat von Kreta mit Chandax als Hauptstadt.
Die Stadt Gortys fing schon in der Minoischen Ära an sich zu entwickeln, jedoch die Zeit ihrer größten Prosperität kam erst während der hellenistisch-römischen Zeit, als sie zur Hauptstadt von Kreta wurde. Die bedeutendste archäologische Fundstätte der Stadt ist das römische Odeion mit dem sog. Gesetzeskodex von Gortyn, dem Stadtrecht, welches in den Steinblöcken des Bauwerks eingemeißelt ist. Eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit ist die monumentale byzantinische Titus-Basilika, genannt nach heiligem Titus, dem Schüler von Apostel Paulus und dem ersten Bischof von Gortys. Andere prosperierende Stadt dieser Zeit war die versunkene römische Stadt Olous, die sich unter der heutigen Stadt Elounda, in der Nähe zu der kleinen Halbinsel Spinalonga, befindet.
Venezianische und Osmanische Zeit
Nach dem Fall des Byzantinischen Reiches in 1204 geriet Kreta unter die Herrschaft der venezianischen Republik. Die Venezianer gründeten hier das Königreich Candia, mit der gut befestigten Hauptstadt Candia (heutiges Heraklion) und regierten auf der Insel bis zum Jahre 1669, als Kreta von den Osmanischen Türken erobert wurde. Die Osmanen machten die Stadt Chania zur Hauptstadt der Insel und herrschten hier bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, wo Kreta unabhängig an dem Osmanischen Reich wurde.
Das Meiste von dem Aussehen der heutigen Hauptstadt Heraklion stammt gerade aus der Zeit der Venezianer. Sehr schön ist der alte venezianische Hafen mit der Koules Festung und auch die gut erhaltenen Stadtmauern oder der Löwenplatz, genannt nach dem Brunnen mit vier Löwenskulpturen, sind auf jeden Fall wert zu sehen.
Auf die andere Seite die Türkische Periode formte wieder die ehemalige Hauptstadt Chania. Vor allem ihr alter Hafen, der so sehr von den Osmanen präferiert wurde und wo die Janitscharen-Moschee zu sehen ist. Auch der Leuchtturm La Laterna, den man am Ende des langen Hafenpiers sehen kann, wurde von den Türken in ihrem Stil umgebaut. Jedoch aber auch die Venezianer hinterließen eine Spur in der Stadt, und zwar die venezianischen Werften, die auch als Arsenale bekannt sind.
Viele wunderschöne Sehenswürdigkeiten sowohl aus der Zeit der Venezianer als auch Osmanen gibt es auch in der Stadt Rethymno, wie z.B. der venezianische Hafen mit dem Leuchtturm, Stadtpark oder der Rimondi Brunnen.
Auf dem Hügel Palaiokastro, über der Stadt Rethymno, stehen stolz die Ruinen der größen venezianischen Festung auf Kreta - Festung Fortezza. Sie wurde im 16. Jahrhundert gebaut um die Region gegen die feindlichen Angriffe zu schützen. Die Festung war sternförmig und hatte starke Mauern mit einigen Bastionen, leider wurde sie aber während der türkischen und später auch nazistischen Okkupation schwer beschädigt und nur mehr ihre Mauern mit Fundamentresten einiger Gebäude blieben bis heute erhalten.
Die Kreter sind für ihr Selbstbewusstsein und unbezwingbare Sehnsucht nach Freiheit bekannt, deswegen kann man auf der Insel einige historische Denkmale ihres Widerstandes gegen die osmanische Herrschaft sehen. Das wahrscheinlich größte Symbol des kretischen Widerstandes gegen die Türken ist das Arkadi Kloster, gelegen in der Nähe von der Stadt Rethymno, wo am 9. November 1866 943 Griechen, hauptsächlich Frauen mit Kindern und sowohl Mönche und Kämpfer, starben, als sie während des Kriegs in dem Kloster Zuflucht suchten. Nach dem verlorenen Kampf entschieden sich die Griechen lieber sich selbst zu opfern, als sich den Türken zu ergeben und sprengten die Fässe mit Schießpulver. Ein ähnliches Denkmal ist die Kirche Der Vier Märtyrer in Rethymno, geweiht den vier Märtyrern Aggelis, Emmanuel, Georgios und Nikolaos, die im Jahre 1824 lieber starben als zum Islam zu konvertieren.
Es wird betrachtet, dass etwas mysteriöses die venezianische Festung Frangokastello, die sich in der Region Sfakia an der Südwestküste von Kreta befindet, umgibt. Jedes Jahr kann man angeblich im Sommer, an dem Tag der Schlacht bei Frangokastello am 17. Mai 1828 eine Gruppe von Geistern in der Nähe von der Festung sehen, die als „Drosoulites“ („Tauschatten“) bekannt sind. Es wird vermutet, dass die Geister den verstorbenen griechischen Freiheitskämpfern, die im Kampf gegen die Türken ihr Leben verlierten, gehören.
Kreta erreichte ihre Unabhängig von dem Osmanischen Reich im Jahre 1898, als der Kretische Staat gegründet wurde und seit 1913 ist die Insel ein offizieller Teil von Griechenland. Ab diesem Zeitpunkt kann man von Kretas moderner Geschichte reden.
Die Insel war auch von den Kämpfen des 2. Weltkrieges schwer betroffen, als hier im April 1941 die sog. Schlacht um Kreta stattfand. Obwohl die Kreter tampfer für ihr Land kämpften, die Nazis eroberten Kreta und besetzen es bis 1944.
Heute ist Kreta ein wesentlicher Bestandteil von Griechenland. Im Jahre 1981 wurde das Land ein Mitglied der EU und seit 2001 gehört es auch zu der Eurozone. Obwohl Landwirtschaft und Handel sehr wichtige ökonomische Sphären der Insel sind, Kreta ist in erster Reihe stark vom Tourismus abhängig, weil es eine der beliebtesten Urlaubsdestinationen der Welt ist. Jedes Jahr kommen Touristen von der ganzen Welt um die wunderschönen Strände, klaren See, viel Sonnenschein oder die interessante Geschichte der Insel, in Form von gut erhaltenen Sehenswürdigkeiten, zu genießen.
Die Besucher lockt auch von die Möglichkeit an, die wunderschöne und fast ikonische Vulkaninsel Santorini, die ungefähr 200 km nördlich von Kreta liegt und wohin es regelmäßige Schiffsverbindungen gibt, zu besuchen.
Falls Sie sich in historische Sehenswürdigkeiten von Kreta interessieren, dann schauen Sie mal in die Sektion Kreta-Sehenswürdigkeiten. Interessante Ausflugstipps finden Sie wieder in der Sektion Kreta - Ausflüge.
Kreta - Kultur und Traditionen
Kreter sind liebe und sehr gastfreundliche Leute, die gerne einander treffen und Spaß haben. Im Allgemeinen legen sie einen großen Wert auf die Familie und gute Beziehungen, wahrscheinlich auch aufgrund ihrer wilden Vergangenheit und weil sie wissen, wie wichtig die Freiheit und Unabhängigkeit sind.
Es kann ein bisschen überraschend sein, dass die kretische Kultur auch von Waffen repräsentiert wird. Man tradiert, dass jede Familie und jeder Mann auf Kreta eine Pistole oder Gewehr besitzt. Aus den Waffen wird es jedoch hauptsächlich nur bei Feiern und speziellen Gelegenheiten, wie z.B. Heirat geschossen. Der Waffenbesitz ändert aber nichts an der Tatsache, dass Kreta eine sicheres Land ist.
Griechisch, das auf Kreta gesprochen wird, hat im Vergleich zum Griechisch vom Festland sowohl einen deutlichen Akzent als auch einen spezifischen Wortschatz. Während der Feiern und Festivals werden traditionelle kretische Lieder und Tänze gesungen bzw. getanzt.
Wenn wir von Literatur und Filmen reden, können Sie sich vielleicht an den Namen Alexis Sorbas erinnern. Sein echter Name war George und war das Vorbild für die Hauptfigur des berühmten Romans von Nikos Kazantzakis Alexis Sorbas. Die Verfilmung des Romans im Jahre 1964 machte ihn weltweit bekannt und zeigte den Leuten wirklich schöne Naturszenerien von Kreta. Die Hauptrolle von Alexis Sorbas wurde von dem Schauspieler Anthony Quinn gespielt wobei die berühmte Szene, wo Anthony Quinn den Tanz "Sirtaki" tanzt, wurde auf dem Strand Stavros gefilmt.