Ganz im Tippel des nordwestlichen Teils von Kreta liegt die kleine Insel Imeri Gramvousa im Meer. Sie ist wegen den Ruinen der alten venezianischen Festung aus dem 16. Jahrhundert, die auf dem Gipfel der Insel steht, berühmt. Die Bootausflüge zu der Insel gehören zu den meistberühmten Touren auf Kreta.
An der westlichen Küste gibt es eigentlich zwei Inseln, die Gramvousa genannt werden. Im Norden befindet sich Agria Gramvousa oder auch Wilde Gramvousa. Sie ist nicht sehr gastfreundlich, da sie aus steilen Felsen besteht und es herrschen hier starke Winde. Die südliche Imeri Gramvousa, übersetzt auch als gezähmte Gramvousa, ist mehr bekannt weil hier die alte venezianische Festung auf dem Gipfel der Insel steht. Oft wird sie einfach Gramvousa genannt. Im Altertum waren beide Inseln unter dem Namen Korykos bekannt und bekamen ihre heutigen Namen viel später.
Die Festung wurde von den Venezianern zwischen den Jahren 1579-1584 gebaut, und zwar für einen besseren Schutz der Insel gegen die osmanischen Türken, ähnlich wie z.B. die Festungen Sitia und Spinalonga. Sie verblieb ziemlich lange in den venezianischen Händen, bis der neapolitanische Kapitän de la Giocca (bekannt als "Kapitän Grambousas") im Jahre 1691 die Venezianer verriet und die Festung den Osmanen für ein großzügiges Bestechungsgeld ergab. Später spielte die Festung eine wichtige Rolle in den griechischen Revolutionskämpfen für Unabhängigkeit an der türkischen Herrschaft. In 1825 verkleidete sich eine Gruppe von drei bis vier Hundert Kretern als Türken und eroberte die Festung und Insel Gramvousa. Es wird gesagt, Imeri Gramvousa war das erste kretische Land, dass von der Türkischen Hegemonie befreit wurde. Trotzdem waren die Türken im Stande die Versorgungswege auf die Insel zu blockieren, was die Aufständische zwang Piraten zu werden um überleben zu können. Diese Situation dauerte fast drei Jahre bis die Region unter britische Kontrolle fiel.
Die Festung hat eine dreieckige Form wo jede Seite ungefähr ein Kilometer lang ist. Das Gebäude ist situiert in einer Höhe von 137 m über dem Meeresspiegel und bietet seinen Besuchern einen erstaunlichen Blick über das Meer und den einzigartigen Strand Balos (Balos Lagoon) wo ein Schiffswrack aus der Piratenzeit gesehen werden kann.
Heute ist die Insel wegen ihrer reichen Fauna und Flora ein Teil des Naturschutzprogramms im Rahmen von Ostmittelmeer. Mehr als 100 Vogelarten und mehr als 400 Pflanzenarten leben bzw. wachsen auf der Insel und in ihrer Nachbarschaft, wobei die hiesigen Unterwasserhöhlen deswegen bekannt sind, weil hier die Seehunde ihre Jungtiere gebären. Wenn Sie von einem Boot auf die steilen Klippen, die aus dem Meer steigen, schauen, können Sie sich eine Vorstellung machen, wie so eine Unterwasserhöhle aussieht, weil ungefähr vor 2 000 Jahren stieg der westliche Teil von Kreta um etwa 9 Meter und einige damaligen Unterwasserhöhlen sind heute entblößt und trocken.
Die Insel Gramvousa ist ein häufiges Ziel von fakultativen Bootausflügen. Die Tour startet gewöhnlich im Resort Kissamos und geht rund herum der ganzen Halbinsel Gramvousa. Die erste Haltestelle ist die Insel Imeri Gramvousa wo die Passagiere über einen kleinen Pfad hinauf zu der Festung hinaufsteigen können oder einfach auf dem Strand bleiben, im Meer baden und das bereits erwähnte Schiffswrack erforschen. Danach geht der Ausflug weiter zu dem nächsten Anhaltepunkt, nämlich zu der schönen Balos Lagune, wo die Touristen ebenfalls im Meer baden können und dabei den feinen Sand und das türkise Wasser genießen. Ein kleiner Pfad führt von dem Strand hinauf zu einem schönen Aussichtspunkt über der Lagune woher die Besucher einen tollen Ausblick über dem ganzen Ort haben.
Ausflugstipps auf Kreta: Cretaquarium (Meeresaquarium), Zeus Höhlen, Kournas See, Minoische Paläste, Zeus Insel, Insel Gramvousa, Samaria Schlucht, Wasserpark Water City
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