Sehenswürdigkeiten auf der Insel Kreta
Die alte venezianische Festung Spinalonga wurde auf der kleinen Insel bei der nordöstlichen Küste von Kreta erbaut. Ihre Hauptaufgabe war den nahen Hafen Elounda zu schützen und im Laufe der Jahre verdiente sich die Festung die Bezeichnung “uneinnehmbar“.
In der Mirabello Bucht, nah zu dem Elounda-Hafen und nördlich von der Hafenstadt Agios Nikolaos, liegen gleich zwei Inseln bzw. Halbinseln.
Die kleinere Insel “Kleine Spinalonga” (früher Kalydon genannt) mit den Ruinen der venezianischen Festung Spinalonga war in der Vergangenheit auch eine Halbinsel. Am Anfang des 16. Jahrhunderts sprengten die Venezianer den Felsdeich, der die Insel mit dem Festland verband und bauten hier die massive Festung. Seitdem kann die Insel nur mit einem Boot erreicht werden.
Die größere Halbinsel “Große Spinalonga” ist mit dem Festland durch einen Damm verbunden und man kann sie sowohl zu Fuß als auch mit Auto erreichen. Die Halbinsel ist dauerhaft unbewohnt, sie hat aber einige schöne Aussichtspunkte und Strände und vor allem der Damm ist einen Spaziergang wert. Auf der linken Seite von dem Damm steht eine alte Windmühle und in ihrer Nähe gibt es noch zwei weitere. Wenn das Meer ruhig ist, können Sie auch die Ruinen der versunkenen antiken Stadt Olous sehen, die, wahrscheinlich als Folge der Erdrutsche oder Erdbeben, unter dem Meer verschwand.
Die Ruinen der venezianischen Festung, die man heute auf der Insel sehen kann, sind aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Die Befestigung, verstärkt durch halbkreisförmige Bastionen mit Kanonen, diente vor allem als Schutz der Bucht mit dem Elounda-Hafen und der kretischen Küste gegen die Angriffe der Piraten und Osmanen.
Zusammen mit den Festungen Souda und Gramvousa, die sich im westlichen Teil von Kreta befinden, wurde die Festung Spinalonga als uneinnehmbar betrachtet und lange nachdem Kreta von den Osmanen erobert wurde, blieben sie unter venezianischer Herrschaft. Auch einige Freiheitskämpferführer gegen die osmanische Regierung suchten Zuflucht in den Festungen und benutzten sie als Kampfbasen. Schließlich, im Jahre 1715 fiel auch die berühmte Spinalonga-Festung und wurde durch einen Vertrag in die türkischen Hände ausgegeben (seit der ersten Blockade widerstand die Festung feindliche Angriffe für 70 Jahre).
Das letzte und gleichzeitig auch traurigste Kapitel der Insel Spinalonga spielte sich nach dem Abzug der Türken im Jahre 1905, ab als hier ein Leprosorium errichtet wurde. Nachdem sich Kreta von dem Einfluss der Osmanen freimachte, verließen die meisten Türken das Land, aber nicht die Insel Spinalonga. Während der türkischen Herrschaft niederließen sich viele Türken auf der Insel und wurden reich mit Schmuggeln. Klar wollten sie dieses bequeme Leben nicht verlassen. Die Regierung von Kreta antwortete auf ihren Widerstand indem sie Spinalonga zum Zentrum für Aussätzige erklärte. Dies brachte die türkischen Leute zum freiwilligen Abgang von der Insel.
Damals wurde Aussatz als unheilbare Krankheit betrachtet und obwohl die Insel als “Heilzentrum“ vorstellte, war sie in Wirklichkeit ein Platz, wo die kranken Leute für die letzten Etappen ihrer Leben hingebracht wurden. Sie konnten die Insel nicht mehr verlassen und das Leben auf der kleinen und felsigen Insel war für die Aussätzigen tatsächlich sehr hart, weil hier weder Trinkwasserquellen noch fruchtbares Land sind. Die Bewohner waren völlig von der Hilfe von außen abhängig, vor allem von Wasser- und Nahrungsversorgung. Auch ihre Wohnungen könnten nicht ausreichend bezeichnet werden, da sie nur Umfangwände und oft beschädigtes Dach hatten.
Das Zentrum war ursprünglich nur für Aussätzige aus Kreta bestimmt, ab dem Jahre 1913 wurde es schon von Kranken aus ganz Griechenland ausgenutzt. Dies führte zu einem rapiden Anstieg der Bewohner auf der Insel, die hier eine eigene Gesellschaft mit Geschäften, Tavernen oder z. B. Schule formten. In dieser größeren Immigrantenwelle waren nämlich auch geschickte Handwerker und gebildete Leute, die nicht nur in erbärmlichen Bedingungen leben und eines Tages in Schmerzen und Armut sterben wollten. Sie gründeten auf der Insel sogar einen kleinen Steinbruch, schafften des türkische Regenwasser-Dachsammelsystem wieder zum Funktionieren zu bringen und bauten auch ein Bad um eine regelmäßige Hygiene haben zu können.
Das Leprosorium auf Spinalonga war bis zum Jahre 1957 isoliert. Ab diesem Jahr konnten die Aussätzigen in die Krankenhäuser auf dem Festland platziert werden.
Die Ruinen der Festung blieben bis heute ziemlich gut erhalten und Sie können so die Reste von zwei befestigten Zonen sehen, wo die erste die Küstenlinie kopiert und die zweite entlang dem Hang über ihr geht. Aus der venezianischen Zeit blieben bis heute auch Wasserbehälter, Besatzungsgebäude oder Reste der Kirche des Heiligen Nikolaus (Agios Nikolaos) erhalten, dazu können wir auch Gebäude aus der türkischen Zeit oder Einrichtungen der Aussätzigen sehen.
Wegen den Mauern und der felsigen Küstenlinie gibt es hier keine Plätze für das Baden im Meer. Der einzige Strand auf der Insel ist der kleine Kieselstrand Spinalonga, der sich gleich neben dem Landungsplatz befindet.
Wie es bereits am Anfang des Artikels erwähnt wurde, kann die Insel mit der Festung Spinalonga nur mit einem Boot erreicht werden. Am besten man geht an Bord in einem von den Häfen in Agios Nikolaos, Elounda oder in dem kleinen Fischerdorf Plaka, das nur 300 Meter von der Insel liegt.
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