Merkwürdigkeiten
Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) ist eine Kulturpflanze, deren medizinische Eigenschaften schon von den alten Ägyptern genutzt wurden. Und wir begegnen ihr auch heute noch. Bockshornklee wird hauptsächlich in der Naturmedizin und in geringerem Maße in der Gastronomie verwendet.
Bockshornklee stammt ursprünglich aus Asien und dem Mittelmeerraum, wo er auch heute noch weit verbreitet ist. Es ist ein einjähriges Kraut und blüht im Juni und Juli. Die Blüten werden weiß bis gelb. Bockshornklee hat lange und dünne Schoten, die jeweils bis zu 20 Samen enthalten. Die getrockneten Samen des Krauts werden wegen ihrer medizinischen und aromatischen Eigenschaften verwendet. Der Rest der Pflanze wird als Viehfutter verarbeitet.
Im Bereich der Pharmazie finden Sie Bockshornkleeprodukte unter den Kategorien "Nahrungsergänzungsmittel" oder "Kräuter". Manchmal wird Bockshornklee auch als "pflanzliche Droge" bezeichnet. Die Samen enthalten eine große Menge an Schleimstoffen sowie Steroidsaponine, Sterole und Flavonoide und in geringerem Maße auch ätherisches Öl. Auszüge aus Bockshornkleesamen sind für die äußere und innere Anwendung bestimmt.
In der Volksmedizin wurde Bockshornklee am häufigsten äußerlich in Form von Salben und Abkochungen verwendet. Die schleimigen Substanzen machen die Haut hervorragend weich, so dass die Salbe aus Bockshornklee z.B. auf verhärtete Fersen gerieben wird.
Interessanterweise verwendeten die alten Ägypter aus Bockshornkleesamen hergestellte Mischungen zur Einbalsamierung ihrer Körper.
Ein Breiumschlag aus Bockshornklee und Wasser (oder Essig) wurde auf Schienbeingeschwüre und eitrige Nagelbetten aufgelegt. Der Haferschleim wurde auf ein Leinentuch gestrichen und der nasse Verband war fertig. Bei diesen Umschlägen wird insbesondere das in den Samen enthaltene Niacin (Vitamin PP) genutzt, das die Heilungsprozesse im Körper unterstützt und den Stoffwechsel verbessert. Griechische Heupackungen sind auch eine erste Hilfe für Teenager, die unter Akne leiden.
Bei innerer Einnahme hilft Bockshornklee, die Darmperistaltik zu verbessern und zu beschleunigen, lindert Magenprobleme und senkt den Cholesterinspiegel im Blut. Er hilft auch gegen Husten, wenn er oft mit Honig gemischt wird.
Die Pflanze enthält auch einen interessanten Stoff namens Diosgenin. Diosgenin ist eine Substanz natürlichen Ursprungs, die eine ähnliche Struktur wie das weibliche Hormon Östrogen aufweist. Bereits in der traditionellen Medizin wurden die Samen des Krauts stillenden Müttern empfohlen, um die Milchproduktion zu steigern. Die Frauen im Orient wiederum schätzen die Pflanze wegen ihrer positiven Wirkung auf die Festigkeit und Form ihrer Brüste. Die östrogene Wirkung des Medikaments wird auch heute noch genutzt, obwohl nicht quantifiziert wurde, wie groß diese Wirkung ist. Stillende Mütter berichten jedoch von einer durchweg positiven Erfahrung mit der Wirkung des Krauts auf die Muttermilchproduktion. Eine Kombination mit Benediktuskraut (Cnicus benedictus) wird empfohlen.
Für die innere Anwendung ist Bockshornklee meist in Form von Tees oder Kapseln zum Schlucken erhältlich. Die getrockneten und zerstoßenen Samen des Krauts können auch zu einem Brei verarbeitet werden. Allerdings ist der Geschmack oft sehr bitter.
In der Gastronomie werden Bockshornkleesamen als Gewürz verwendet. Das Gewürz wird aus gemahlenen, harten Bockshornkleesamen zubereitet und am häufigsten zu Curry- oder Chutney-Mischungen hinzugefügt. Bockshornkleegewürze werden nicht pur verwendet, da sie einen sehr starken bis unangenehmen Geruch haben.