An der Ostküste von Rhodos, auf einem ins Meer ragenden Felsen, liegt einer der schönsten und meist bewunderten Orte der Insel - das Dorf Lindos. Auf relativ kleinem Raum befinden sich verschiedene Spuren seiner langen Geschichte, insbesondere die antike Akropolis mit dem Tempel der Göttin Athene, die byzantinische Kirche, die Befestigungsanlagen aus der Zeit der Johanniterritter und das ursprüngliche Fischerdorf Lindos in Unterburg.
Lindos, eine der drei antiken Städte der Insel, entwickelte sich allmählich zu einem wichtigen See- und Handelszentrum und erlebte seine größte Blütezeit während der Herrschaft von Kleobulos. Der Herrscher Kleobulos wurde als Tyrann beschrieben, er zählt aber gleichzeitig auch zu den so genannten Sieben Weisen der Antike, denen berühmte Sprüche zugeschrieben werden.
In dieser Zeit, im 6. Jahrhundert v. Chr., wurde der Tempel der Göttin Athene gebaut. Der Athenatempel von Lindos wurde im Laufe der Zeit zu einem wichtigen religiösen Zentrum der Insel und seine Überreste sind bis heute auf der Akropolis von Lindos erhalten geblieben. Die über 20 Meter breite Treppe, die zum Tempel hinaufführt, ist ein beliebtes Fotomotiv, ebenso wie die etwa 20 erhaltenen Säulen des Tempels. Durch ihre Nähe fühlt man sich plötzlich so klein.
Heute wird der 120 Meter hohe Felsen von einer Festung beherrscht, die im 14. Jahrhundert von den Rittern des Johanniterordens errichtet wurde. Sobald man die massiven Mauern durchquert hat, ist es, als würde man in die Vergangenheit zurückkehren. Viele der ursprünglichen Gebäudeteile sind noch relativ gut erhalten und die laufenden archäologischen Ausgrabungen bringen immer mehr zutage. Neben den Überresten des Tempels der Göttin Athene können Sie zum Beispiel eine byzantinische Johanniterkirche mit einer Kreuzkuppel und einem lateinischen Kreuz mit Inschrift bewundern.
Wenn Sie die Akropolis über die Treppe erklimmen, die vor kurzem für die Bequemlichkeit der Besucher gebaut wurde, sehen Sie links die Überreste der antiken Treppe und etwas weiter oben die Treppe aus der Zeit der Ritter. Am oberen Ende der Treppe befindet sich ein Relief einer griechischen Trireme.
Die Ruinen der mittelalterlichen Mauern der Johanniterburg scheinen über das kleine weiße Dorf, das sich unten im Grün ausbreitet, zu wachen. Lindos, ein altes Fischerdorf, blühte im 17. und vor allem im 18. Jahrhundert dank des regen Schiffsverkehrs auf. Doch im 19. Jahrhundert kam der Niedergang und heute lebt das ganze Gebiet hauptsächlich vom Tourismus.
Sie finden hier unzählige Stände und Souvenirläden, die z.B. bemalte Teller, Keramik, T-Shirts oder Postkarten anbieten. Wo kein Platz für einen Laden ist, genügt ein offenes Fenster, um Souvenirs zu verkaufen. Auf dem Weg hinauf zur Akropolis nutzen einheimische Frauen den Weg und seine Umgebung, um handgewebte und bemalte Textilien zu verkaufen. Trotz des großen touristischen Interesses hat sich das Dorf seine ursprüngliche Architektur und Atmosphäre bewahrt, was viele Besucher anzieht. Die niedrigen, weiß gestrichenen Häuser und die engen, gepflasterten Gassen brachten Lindos auf die UNESCO-Liste des Kulturerbes ein.
Das Städtchen wird von der byzantinischen Kirche PanagÃa und dem Platz Plateia Eleftheria mit einer riesigen Platane in der Mitte beherrscht. Der Platz ist der einzige Ort, an dem sich Busse und Taxis wenden können, da dies aufgrund der engen Straßen nicht möglich ist.Erwähnenswert sind auf jeden Fall auch die Ãœberreste des antiken Amphitheaters, wobei die verzierten Gänge zwischen den Sitzen eine Besonderheit darstellen. Das antike Amphitheater liegt im südlichen Teil des Dorfes.
In der Saison 2015 wurde die Burg um 8 Uhr morgens für die Besucher geöffnet und der Eintritt zur Akropolis kostete 6 Euro. Wenn Sie mit dem Auto anreisen, können Sie den oberen (südlichen) Parkplatz benutzen, von dem aus Sie hinunter zum Dorf Lindos gehen. Dies ist der einzige Zutrittsweg ins Dorf. Die Treppe, die zur Burg hinaufführt, befindet sich am unteren Ende des Dorfes und den Blick von der Akropolis muss man sich schon ein wenig verdienen - die einzelnen Stufen sind ziemlich lang, obwohl der Gehweg eher schmaler ist, vor allem, wenn die Touristen in zwei Richtungen strömen. Außerdem gibt es kein Geländer um den Gehweg herum. Wir empfehlen Ihnen daher, bequeme Schuhe zu tragen. Alternativ können Sie eine lokale Attraktion ausprobieren und sich für 6 Euro von Eseltreibern auf Eseln hinaufführen lassen. Die Esel benutzen ihren eigenen Pfad und das "Eselstaxi" befindet sich an der Hauptstraße des Dorfes.
Nach dieser anspruchsvollen, aber schönen Wanderung kommt eine kleine Erfrischung im Meer sicher gelegen. Sie haben mehrere Möglichkeiten. An der Küste unterhalb der Akropolis gibt es zwei schöne Sandstrände - den größeren Lindos mit seinem sanft abfallenden Zutritt und den kleineren, ruhigeren Pallas. Weiter entlang der Küste erreichen Sie das Zentrum von Lindos, die Hotelanlagen, wo sich der berühmte große Sand- und Kiesstrand Vlycha (Vlicha) befindet. Wenn Sie jedoch Ruhe und Romantik mögen, empfehlen wir Ihnen einen Besuch von Agios Pavlos (St. Paulus Bucht). Es ist eine wunderschöne kleine Bucht mit sanftem Gefälle, die durch die umliegenden Felsen vor dem Wind geschützt ist. Der Legende nach landete hier im Jahr 43 nach Christus der Apostel Paulus und brachte das Christentum nach Europa. Der Blick auf die Bucht von der Akropolis ist wunderschön. Nehmen Sie sich also einen ganzen Tag Zeit für Ihren Besuch in Lindos, Sie werden es nicht bereuen.
Ausflugstipps auf Rhodos: Die Weiße Stadt Lindos, die Hauptstadt von Rhodos, das Heilbad Kalithea, die Insel Symi und das Kloster Panormitis, die Sieben Quellen (Eptá Pigés), das Tal der Schmetterlinge (Petaloudes), der Wasserpark Faliraki
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