Die Argassi-Brücke wurde während der englischen Herrschaft erbaut, und eine über dem mittleren Brückenbogen angebrachte Gedenktafel stammt aus dem Jahr 1805. Es heißt, dass die Straße, die zur Brücke führte, an der Kirche des Heiligen Spiridon von Sgournes begann und in Vardiola in Venedig endete. Die Brücke war früher Teil der Hauptstraße entlang der Küste von Zakynthos, aber heute steht nur noch die Hälfte von ihr am Ufer, während die andere Hälfte im Meer versunken ist. Dies ist auf die starke Erosion zurückzuführen, die vor allem durch das Meerwasser und starke Winde verursacht wird.

Die Überreste der venezianischen Brücke, die heute etwa 10 m vom Ufer entfernt stehen, sind ein beliebtes Fotomotiv und ein Symbol für den Badeort Argassi und seinen langen Sandstrand geworden. Die alte Brücke hat drei Bögen und wurde aus einer Kalksteinart namens Tuffstein erbaut.

Die Einheimischen fügen der Geschichte der alten Brücke auch eine Legende hinzu: Ein adliges und schönes Mädchen namens Nicoletta, geboren in Venedig, kam nach Zakynthos, um ihren Onkel zu besuchen, der sich vor Jahren auf der Insel niedergelassen hatte und als Landbesitzer und Exporteur von Olivenöl ein Vermögen machte. Während ihres Aufenthalts auf Zakynthos lernte Nicoletta einen jungen Fischer kennen, Theodor, einen gut aussehenden und kräftigen jungen Mann, der das Meer liebte und jeden Abend mit seinem Vater zum Fischen ausfuhr. Nicoletta und Theodor verliebten sich und genossen ihre gemeinsamen Tage, schwammen im klaren Meer und fuhren mit dem Boot hinaus. Doch das Meer kann auch hier sehr gefährlich sein, und während eines nächtlichen Sturms, als das Meer tobte und schäumte, sank Theodors Boot und von dem Fischer fehlte jede Spur. Nicoletta war am Boden zerstört und ging jede Nacht zum Argassi-Felsen, um zu weinen. Sie rief nach Theodor, weil sie keine Zeit gehabt hatte, sich von ihm zu verabschieden. Eines Abends, als die Sonne unterging und der Vollmond aufging, hörte sie die Antwort des Meeres: „Liebe, du wirst nie allein sein, ich werde immer bei dir sein!“ Man sagt, dass das örtliche Meer immer noch ein Bote der Liebe und der Liebenden ist. Abends, wenn die Sonne untergeht und der Himmel voll ist, soll man sich in die Mitte der Brücke stellen und liebevoll rufen, wen auch immer man fragen oder anhören möchte. Und das Meer wird ihm die Antwort bringen.

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